Burn-out-Syndrom
Belastet bis zur völligen Erschöpfung.
Fast jeder hat davon schon gehört, viele Menschen, die unter Dauerstress stehen, fragen sich: Bin ich betroffen? Völlig ausgebrannt sein, das beschreibt das Burn-out-Syndrom. Fast jeder kann in seinem Leben an einen Punkt kommen, an dem er sich völlig erschöpft fühlt – geistig, emotional und auch körperlich. Es kann jeden treffen, der unter starkem Stress steht. Bei einem Burn-out fehlt der Antrieb, die Leistungsfähigkeit sackt „in den Keller“, nichts geht mehr. Das Burn-out-Syndrom kennzeichnet als Zustandsbeschreibung eine ernstzunehmende Gesundheitsstörung. Zeitdruck, Arbeitsverdichtung und fehlende Anerkennung können in die Diagnose einer Erschöpfungsdepression führen.
In einigen Berufen wird Burn-out besonders häufig diagnostiziert. Dazu gehören Lehrende, Selbstständige, ärztliches Personal, Psychotherapeuten, Polizei- und Führungskräfte. Aber auch pflegende Angehörige, alleinerziehende Elternteile oder Sportler sind oftmals betroffen.
Auch in den Medien erfahren wir davon, alle sprechen über Burn-out: Ein Fußballtrainer gibt seinen Trainerjob auf, ein Musiker sagt seine Konzerte ab und ein Skispringer muss sich zurücknehmen. Ein Großteil der Prominenten, die derzeit über ihren Burn-out sprechen, erfüllen die Diagnosekriterien einer Depression.
Die meisten Betroffenen haben eines gemeinsam: Sie haben sich jahrelang stark engagiert, stehen dauerhaft unter Stress, fühlen sich überlastet und chronisch überfordert. Das Burn-out-Syndrom trifft bei weitem nicht nur Berufstätige, sondern Menschen, die sich zwischen privaten und beruflichen Belastungen – häufig auch Mehrfachbelastungen – aufreiben.
Wir bieten daher auf Berufe bzw. Ursachen ausgerichtete Therapiegruppen an, welche auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten sind und die spezifischen Belastungsfaktoren berücksichtigen.
Burn-out wird meist als ein schleichender Prozess beschrieben. Am Anfang steht ein großes Engagement. Der Betroffene hat hohe Ideale und Erwartungen an sich selbst, die er mit überdurchschnittlichem Einsatz erfüllen will. Die Kraft schwindet, weil Ausgleich und Erholung fehlen. Die Leistung lässt nach, was er mit noch mehr Arbeitspensum auszugleichen versucht. Die Folge ist eine totale körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung. Der Ausgebrannte leidet unter Schlaflosigkeit, einer inneren Leere und Gefühllosigkeit, ist distanziert, zieht sich zurück – alles Symptome, die auch bei einer Depression auftreten können. Betroffene fühlen sich kraftlos, haben keinen Antrieb und auch ein Urlaub bringt keine Besserung.
Neben psychischen Erkrankungen, wie beispielsweise Depressionen und Angststörungen und neben akuten Erschöpfungszuständen (Burn-out), treten oftmals auch körperliche Erkrankungen auf. So können Kopfschmerzen wie Migräne und dauerhafte Spannungskopfschmerzen, Tinnitus, Magen- und Darmprobleme, Herz-Kreislauferkrankungen, Rückenschmerzen, Schlafstörungen etc. ebenfalls Zeichen für eine stressbedingte Erkrankung sein.
Häufige Anzeichen und Symptome:
- Dauernde Erschöpfung, das Abschalten fällt immer schwerer, es gibt keine richtige Erholung mehr, man wird rastlos
- Die Leistungsfähigkeit sinkt, der Kraftaufwand, um Aufgaben zu bewältigen, schraubt sich immer höher
- Man hat das Gefühl, unentbehrlich zu sein
- Die eigenen Bedürfnisse werden verleugnet, Hobbies etc. zurückgestellt
- Misserfolge und Enttäuschungen werden verdrängt
- Man zieht sich zurück, reduziert seine sozialen Kontakte
- Der Anspruch, dass der Einsatz honoriert werden muss, steigt – gefolgt von Enttäuschung und Frustration
- Man wird reizbar, entwickelt Schuldzuweisungen, Aggressivität, Dünnhäutigkeit, Schwarz-Weiß-Denken und Widerstand gegen Veränderungen
- Die Motivation lässt nach, die geistige Leistungsfähigkeit sinkt
- Man ist lustlos und desinteressiert
- Man fühlt sich hilflos, hoffnungslos und resigniert
- Das Gefühl von Sinnlosigkeit der Tätigkeit und / oder des Lebens kommt auf
- Angst und Verzweiflung treten auf
Dazu kommen körperliche Symptome:
- Müdigkeit und Schlafstörungen
- Zunahme von Infektionskrankheiten
- Herz- / Kreislaufbeschwerden, Verspannungen
- Kopf- oder Rückenschmerzen
- Magen- / Darmbeschwerden
Jeder Betroffene zeigt unterschiedliche Symptome. Wenn sie gehäuft auftreten, suchen Sie sich professionelle Hilfe.
Die Auslöser eines Burn-out-Syndroms sind sehr vielfältig. Sie können zum einen in der Veranlagung zum Perfektionismus, dem eigenen Verantwortungsbewusstsein oder persönlichen Stress- und Belastungsgrenzen liegen, sich aber auch aus dem Umfeld z. B. von Verlusten, Kränkungen, Misserfolgen oder Konflikten in der Partnerschaft ableiten. Viele Menschen erkranken in Übergangsphasen ihres Lebens an einem Burn-out, wenn sie eine neue Rolle übernehmen müssen – als Berufseinsteiger, Mutter, Rentner, Witwe oder auch bei einer Beförderung, einem Umzug oder sogar im Urlaub. Der Anstieg an stressbedingten Krankheiten ist auch in den Werten unserer Leistungsgesellschaft begründet.
Ein Burn-out-Syndrom kann sehr unterschiedliche Gesichter haben. Von leichten Erschöpfungssyndromen bis hin zu schwer depressiven Begleitmerkmalen mit Neigung zum Suizid und Angstattacken reicht die Bandbreite. Daher ist es extrem wichtig, einen Burn-out frühzeitig zu erkennen, dann kann gut gegengesteuert werden, damit die Erkrankung nicht chronisch wird oder ein Zusammenbruch verhindert wird.
Ist die Belastungsgrenze erreicht? Sind alle körperliche und seelische Ressourcen verbraucht? Falls ja, hilft nur eins: die Notbremse ziehen! Je früher Sie Symptome bei sich selbst oder bei Mitmenschen erkennen und ansprechen, auf der Arbeit, im privaten Rahmen oder in professionellen Einrichtungen, desto leichter können wir Ihnen professionell helfen, damit Sie Ihr „Gleichgewicht“ wiederfinden.
Wer sich dauerhaft gestresst fühlt, hat ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. In unseren Kliniken arbeiten multiprofessionelle Teams. Sie sind auf die Behandlung stressbedingter Erkrankungen spezialisiert und bestehen aus Fachärztinnen und Fachärzten der Psychiatrie, aus erfahrenen approbierten Psychologischen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Ernährungs- und Sporttherapeuten. Wir arbeiten quasi Hand in Hand, damit es Ihnen bald besser geht.
Die Therapie Ihrer stressbedingten Erkrankung in der Stiftung Tannenhof erfolgt im Rahmen eines verhaltenstherapeutischen Behandlungskonzeptes. Dieses umfasst sowohl psychologische, körperliche als auch soziale Aspekte. Während Ihres Klinikaufenthaltes stehen Ihnen fachlich erfahrene Therapeuten und pflegerisches Personal in einer sehr freundlichen Atmosphäre zur Seite. Gemeinsam mit Ihnen besprechen wir die notwendigen Therapiemaßnahmen und etablierte Therapiekonzepte (ambulant, teilstationär oder auch stationär), die jeweils individuell angepasst werden können.
Entscheiden Sie sich für ein unverbindliches Vorgespräch. Vereinbaren Sie einen Termin mit uns. Für Berufstätige finden wir immer einen Termin auch nach der Arbeitszeit.
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Abhängig von der Diagnose bieten wir Therapien an verschiedenen Standorten an